bookmark_borderLinkschleuder: Archivlinks, Cloud, Verkehrspolitik

Ich und meine Ankündigungen, mehr zu Bloggen *augenroll*. Mal gucken, ob sich eine Linkschleuder alle paar Wochen durchsetzt.

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Tipps zum dauerhaften Verlinken von Online-Ressourcen abseits von DOI etc. (Twitter, gesammelt bei Netbib). Ich benutze statt der vorgestellten Browser-Plugins Archiveror, das Seiten automatisch zu mehreren Archivdiensten gleichzeitig speichern kann

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Mal wieder hat ein Verwaltungsgericht sich daran gemacht, verfehlte Politik zu korrigieren, diesmal hat’s Bremen und auf Fußwegen aufgesetztes Parken erwischt (heise). Die Stadt Bremen geht wegen der grundsätzlichen Bedeutung in Berufung, ich hoffe aber mal, dass das übersteht. Andreas Wilkens kommentiert bei heise zutreffend:

Wenn der Bremer Senat gegen dieses Urteil Berufung einlegt, und das hat er, dann will er illegales Verhalten weiterhin tolerieren. Das ist für einen Innensenator, der für die Sicherheit der Gesellschaft zuständig ist, sehr bemerkenswert. Politiker in Innenressorts sind sonst meist harte Hunde, hier aber stellt einer das Wohl der Autofahrer über die Sicherheit der Gehwegnutzer, die beispielsweise an Engstellen auf die Fahrbahn ausweichen müssen.

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Das LG München hat ein etwas gewöhnungsbedürftiges Urteil zum Urheberrecht erlassen – Researchgate darf Artikel (einiger Verlage) nicht mehr zugänglich machen, die klagenden „Verlage hätten zudem hinreichend belegt, Inhaber der Rechte zu sein, um die Unterlassungsansprüche geltend zu machen“, während „laut Gericht (…) die Inhaberrechte hoch umstritten“ seien. (Forschung und Lehre)

Verlage tracken übrigens ihre Nutzer*innen nicht nur im Web, sondern auch anhand heruntergeladener Dateien, aber das nur am Rande. (Archivalia)

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Dass Cloud-Dienste für bestimmte Anwendungszwecke Vorteile haben, ist bekannt, dass sie auf der anderen Seite aber nicht unkritisch sind, ist auch nichts neues. So gab es jetzt etwa bei Atlassian Probleme beim weit verbreiteten Ticketsystem Jira und dem Wikisystem Confluence, der – bei einigen Nutzern – einige Wochen angehalten hat. (heise)

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Wo ich grade dabei bin, DRM ist nicht hilfreich. DYMO versieht jetzt Papierrollen für seine Etikettendrucker mit DRM-Chips, was nicht nur unnötigen Elektroschrott produziert (Golem), sondern auch neue Probleme. So musste etwa Canon vor einiger Zeit einen Workaround für seine eigenen Toner-Kartuschen veröffentlichen, weil im Rahmen des Chipmangels auch die Chips für’s DRM gefehlt haben. (auch Golem)

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Verwaltungsdigitalisierung, herrje. Steter Quell des Mangels an Freude. Bayern verweigert sich dem Nutzungskonto der Bundesverwaltung und baut lieber was eigenes. Behörden, die das Bundeskonto einsetzen wollen, müssen sich das erst genehmigen lassen. (heise) Ja, zentrale Profile sind mit Hinblick auf den Datenschutz nicht optimal, aber wenn jetzt jedes Land anfängt, ein eigenes Süppchen zu kochen, wird das nix mehr mit sinnvoller Digitalisierung.

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Überhaupt wird im Moment eine Menge Murks erfunden. Unnötig viele Kryptowährungen, NFT-Schrott, der neueste heiße Scheiß ist „Web3“, daass nicht nur den NFT-Kram auf alles aufpropft und damit wohl den Energieverbrauch in ganz neue Höhen treiben dürfte, sondern auch endgültig die anonyme Nutzung verhindert. (Netzpolitik.org, Malte Engeler)

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Zum Abschluss noch ein Kommentar über deutsche Prominente, die gegen das Gendern wettern. (Joachim Huber, Tagesspiegel)