Direkt ein paar Nachträge zu gestern, damit bin ich erstmal „auf Null“ und kann sauber anfangen:
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Klaus Graf hat auf Archivalia Tipps für schlechtes Bloggen zusammengestellt (Teil 1, Teil 2). Ich bin versucht, noch „Bilder sind umso unnötiger, desto mehr sie mit dem Beitrag zu tun haben“ zu ergänzen.
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Verwaltungsdigitalisierung, steter Quell des Mangels an Freude:
- An dem von Dataport entwickelte Open Source-Desktop, der die Abhängigkeit von Micro$oft verringern soll, beteiligt sich jetzt auch Bayern. Damit sind jetzt alle Bundesländer beteiligt, fertig werden soll das Projekt Ende nächsten Jahres. Was allerdings noch unklar ist, ist die Finanzierung. (heise, Golem)
- Das Innenministerium hat den „GovTech Campus“ gegründet. Lilith Wittmann kritisiert, dass das zu einer weiteren Externalisierung von Wissen führt, wie sie auch schon im Trend zur Beratung durch externe Dienstleister zu beobachten ist. (heise)
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Dass Elon Musk Twitter kauft, haben vermutlich mittlerweile alle mitbekommen. Leonhard Dobusch hat in zwei Twitter-Threads dargelegt, warum Soziale Netzwerke in öffentlicher bzw. öffentlich-rechtlicher Hand nicht unbedingt etwas schlechtes wären. (Thread 1, Thread 2).
Eine (Ganz-)Kurzeinführung in Mastodon, das sich als Ersatz durchsetzen dürfte, gibt es hier.
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Petra Gehring beschreibt im Jahrbuch Technikphilosophie, wie sie durch Retrokatalogisierung „als lesbische Redakteurin [ge]outed“ wurde. So verständlich ich finde, dass sie damit zumindest nicht glücklich ist, bin ich doch anders als sie der Meinung, dass jede*r, der oder die etwas veröffentlicht hat – zwar nur im Selbstverlag, aber doch immerhin mit ISSN und in Bibliotheken überliefert – damit rechnen sollte, dass diese Werke öffentlich rezipiert werden. Natürlich waren die heutigen Recherchemöglichkeiten in den 1990ern noch nicht absehbar, wenn damals mehr Wert auf Aufsatzerschließung gelegt worden wäre, wäre das Outing aber auch damals schon denkbar gewesen.