Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, warum die Fortschrittsverweigerer von AfD und VDS („Verein Deutsche Sprache“) sich jetzt so über den neuen Duden aufregen. Zugegeben, ernst genommen habe ich beide noch nie, der VDS ist mir bislang auch nur mit ähnlich unsinnigen Forderungen wie die AfD aufgefallen.
Ausgerechnet die AfD jammert, dass der Mehrheit „ideologische“ Begriffe von „kleinen Gruppen“ verordnet würden. Das können sie als rechte Partei natürlich besonders gut einschätzen, schließlich haben sie selbst – teilweise durchaus erfolgreich – den ein oder anderen Begriff in den allgemeinen Sprachgebrauch eingebracht, der eindeutig ideologisch geprägt ist. Stichwort „Flüchtlingskrise“.
Der VDS liefert derweil einen der Klassiker ab und jammert, dass einzelne Personen „von oben herab“ entscheiden wollten, wie sich Sprache entwickelt und jammert, dass Leute „Gendersternchen und ähnliche Konstrukte echte Bestandteile der deutschen Sprache“ wahrnehmen würden. Dass das daran liegen könnte, dass es Leute gibt, die daran glauben, dass sich auch Sprache verändern kann und der Stand von vor hundert Jahren nicht zwingend ein für alle Zeiten perfektes Sprachbild definiert.
Fortschritt wird eh überbewertet.