Dass die Volkswirtschaft von der Autoindustrie abhängig sei, weil jeder zehnte von dieser Industrie lebt, ist ja in Wahrheit gar kein Argument für ihr Florieren, sondern müsste im Gegenteil der ernste Anlass sein, auf eine Reduzierung zu drängen — denn nichts erscheint gefährlicher, als dass das Wohlergehen der Bundesrepublik von einer Industrie abhängt, und noch dazu von einer solchen, die Fahrkabinen herstellt, und die, bei einem Bestand von rund 15 Millionen Personenwagen und einer jährlichen Neuproduktion von rund einer Million, bereits ruiniert wäre, wenn die Hälfte aller Neuwagenkäufer sich entschlösse, den alten Wagen noch ein Jahr zu fahren.
Jürgen Dahl: Der Anfang vom Ende des Automobils. Nachdruck Berlin 2020, S. 47